Grundstein für Auenbereiche im Neandertal wird gelegt

Kreis Mettmann – In der ersten Maiwoche hat der Bergisch-Rheinische Wasserverband (BRW) mit der ökologischen Umgestaltung der Düssel im Neandertal begonnen.
Auf einer Länge von etwa 200 Metern wird entlang des Fußwegs zwischen Museum und Fundstelle die Düssel naturnah umgestaltet und das Gewässer dabei gleichzeitig näher an den Fußweg verlegt.
Es werden gebietstypische neue Auenbereiche geschaffen und durch die künftige Erlebbarkeit der Düssel wird das Landschaftsbild erheblich verschönert. Auch das „alte“ Düsselbett bleibt erhalten und wird bei höheren Wasserständen der Düssel als zusätzlicher Rückhalteraum genutzt.
Die Verlagerung und Umgestaltung ermöglicht eine eigendynamische Entwicklung des Gewässers, die mittelfristig zu einer deutlich verbesserten Strukturgüte führen wird. Die Nähe der geplanten Gewässertrasse zum Fußweg macht die fortwährenden Veränderungen des Gewässerentwicklungsprozesses erlebbar und eine Wanderung zur Fundstelle durch neue Landschaftseinblicke deutlich attraktiver.
Für die naturnahe Umgestaltung des Gewässerabschnitts gemäß Wasserrahmenrichtlinie werden zuerst umfangreiche Erdarbeiten durchgeführt. Die beauftragte Fachfirma legt für die Dauer der Baumaßnahme Baustraße, Rampen und Dämme an, trassiert das neue Gewässerbett mit Auenbereich und baut die Verwallungen an den Anschlüssen zum alten Gewässerbett.
Danach übernehmen die Fachkräfte des BRW die wasserbaulichen Maßnahmen in Eigenregie. Sie legen durch Totholzeinbau, standortgerechte Bepflanzung als Initialbepflanzung und weitere strukturbildende Maßnahmen den Grundstein für eine eigendynamische ökologische Gewässerentwicklung.
Zum Schluss erfolgt der Rückbau der temporären Baustraße und der beiden Dämme am Anfang und am Ende der Trasse, so dass die Düssel ihr neues Bett durchströmen kann.
Das alte Bachbett wird als sogenannter Retentionsraum verbleiben und nur überströmt, wenn die Düssel einen höheren Wasserstand hat. Wenn das Wasser aus diesen Bereichen wieder abfließt, bilden sich ökologisch wertvolle Kleingewässer, die einen idealen Lebensraum für beispielsweise Amphibien bieten. Die gebietstypische Auenlandschaft kann sich jetzt entwickeln.
Die Baustelleneinrichtungsfläche befindet sich auf dem Busparkplatz des Neanderthal Museums. Der BRW bittet um Verständnis bei möglichen temporären Einschränkungen oder Belästigungen durch Staub und Lärm, die trotz sorgfältiger Planung und größtmöglicher Rücksichtnahme nicht ganz zu vermeiden sind. Die Maßnahme wird vom Land NRW gefördert.
Der Masterplan Neandertal ist ein gemeinschaftliches Projekt des Kreises Mettmann, der Städte Erkrath und Mettmann, der Stiftung Neanderthal Museum sowie des Bergisch-Rheinischen Wasserverbandes (BRW). Durch die Umsetzung des Masterplans wird die Attraktivität des Neandertals für Museumsbesucher, Naherholungsuchende und Touristen gesteigert.
Gleichzeitig wird das Ziel verfolgt, den Naturraum entlang der Düssel ökologisch aufzuwerten. Die einzelnen Maßnahmen sind in Module unterteilt.
Das Modul M3a hat die Verbesserung des ökologischen Zustandes des Gewässers sowie die optimierte Erlebbarkeit der Düssel nahe dem Museum zum Ziel. Es wird durch den BRW umgesetzt. red