„Osterholz bleibt“ veranstaltet Kundgebung

Rund 50 Personen informierten sich auf einer Lichtung über die neuesten Entwicklungen.

Haan – Statt des monatlichen Waldspaziergang der Bürgerinitiative ‘Osterholz bleibt!’, bei dem der von Rodung bedrohte Osterholz Wald besichtigt wird, fand am Sonntag, 2. Mai wegen der hohen Coronainzidenzwerte eine Kundgebung auf der Lichtung neben der eingezäunten Aufforstungsfläche statt. Rund 50 Teilnehmer haben laut Veranstalterangaben an der Kundgebung teilgenommen. Die Polizei war ebenfalls anwesend und hat auf die Einhaltung der Corona-Regeln, wie Abstand und Mund-Nasen-Schutz, geachtet.
Die Initiative nutzte die Zusammenkunft, um die neusten Entwicklungen und den Stand des Verfahrens rund um das Waldstück und die Kalkwerke mitzuteilen. Gastredner von anderen Gruppen kamen zu Wort, und die Band Fortschrott spielte.
„Bis zum Start der Rodungssaison werden noch einige Monate ins Land gehen, doch der Kampf um den Wald befindet sich jetzt in einer Hochphase“, sagte Marjolein Schlüter, Sprecherin der Initiative Osterholz bleibt.
Der neue grüne Oberbürgermeister von Wuppertal, Uwe Schneidewind, in den viele Bürgerinnen und Bürger große Hoffnung gesetzt hätten, habe Mitte Februar noch gesagt, dass er sich einen diffamierungsfreien Dialog wünscht. In einem Interview in der Volkshochschule habe Schneidewind aber selbst mit Diffamierungen argumentiert.
„Ich bin eine mündige Bürgerin und lasse mich nicht in eine politische Ecke drängen. Es hat bis heute kein Gespräch mit uns stattgefunden. Die Beziehung mit der Familie Iseke scheint Herr Schneidewind aber sehr gut zu pflegen“, meint Schlüter.
Das Narrativ der Firma Oetelshofen, dem auch der BUND Wuppertal folgt, sei, dass die Rodung des Waldes als Umweltschutzmaßnahme dargestellt werde, denn die Halde wäre in Wirklichkeit gar keine Abraumhalde, sondern ein zukünftiges Biotop, dass wertvoller ist, als der Wald an sich.
Marjolein Schlüter sagt dazu: „Hier werden wertvolle Biotope gegeneinander ausgespielt. Die geschützten Arten im Wald werden ignoriert, sowie der Fakt, dass der Osterholz ein sehr beliebter Ort für die Erholung ist. Gerade in Zeiten der Pandemie wird dieser Wert sehr deutlich, der in keiner Bilanz auftaucht. Wir fordern nach wie vor, dass Alternativlösungen umgesetzt werden müssen und die Rodung des Waldes zu verhindern ist. Wir können uns nicht die preiswerteste Lösung leisten, die auf Kosten der Allgemeinheit geht“.
Schlüter spielt damit darauf an, dass eine Alternative Lösung für den Abraum der Kalkwerke seitens der Firmeninhaber mit Blick auf die finanzielle Belastung bislang abgelehnt wurde. agr