Drohne soll zuverlässige Geländedaten liefern

Am vergangenen Donnerstag hat der erste von mehreren Drohnenflügen über Haan begonnen.

Haan – Der eine oder andere Bürger Haans mag sie bereits gesehen haben: Seit Donnerstag, 22. April, fliegt eine Drohne über der Haaner Innenstadt. Sie soll vor allem eines liefern: Verlässliche Daten über Gebäude, Bäume oder andere aufgehende Bauteile, auch Luftschneisen können so erkannt werden. Ergänzt mit dem ebenfalls derzeit im Einsatz befindlichen Bodenradargerät ergibt sich damit eine 3D-Abbildung der Haaner Innenstadt. Der „Zwilling“ Haans auf dem Computer soll helfen, besser zu planen und am Ende auch eine Erhöhung von geplanten Baukosten verhindern. „Der Klassiker allgemein ist ein unterirdischer Bunker, von dem die Planer nichts wussten, und der dann zu teuren Umplanungen führt“, erklärt Projektleiter Jens Gabe.
Nun, einen unterirdischen Bunker hat die Drohne in Haan noch nicht entdeckt, wohl aber eine alte Zisterne, von der zumindest er noch keine Kenntnis hatte.
Das 3D-Modell soll bereits helfen bei den Planungen für die Umgestaltung der Innenstadt, auch beim Neubau des Rathauses. Das gute an der Methode ist, dass man neue Gebäude, wie beispielsweise das Rathaus, auch später noch einpflegen kann. Oder – wenn der nicht historische Teil des alten Rathauses einmal abgerissen wird – leicht aktualisiert werden kann.
Jens Gabe jedenfalls ist überzeugt von der Methode und einigermaßen begeistert, bereits kurz nach dem ersten von rund 40 Einsatztagen der fliegenden Kamera. Über die genauen Kosten möchte er sich nicht auslassen, versichert aber, dass sie ähnlich hoch sind wie eine konventionelle Methode mit hohen Personalkosten. „Alternativen wurden im Vorfeld gegenübergestellt und Kostenrechnungen verglichen. Die nun gewählte Methode erspart die sonst üblichen, aufwendigen und oft störenden Sondierungen durch Suchgrabungen vor Ort“.
Für die Grundlagenermittlung der Neugestaltung des Neuen Marktes in Haan werden die umgebenen Gebäude, die Platzfläche und der Baugrund vollständig digital erfasst. Über die Firmen Terra-Digital und Atios werden mit einem Bodenradar die Leitungen, Rohre und Kanäle digital in 3D und mit einer Drohne die anliegenden Gebäude in 3D aufgenommen.
Die Kombination einer Digitalisierung des Umfeldes und der Digitalisierung des Baugrunds ist in Deutschland zurzeit vermutlich einzigartig und schafft eine wesentliche Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung des Gesamtprojektes kommunikativ, kostentechnisch und bautechnisch.
Als Ergebnis liegt ein 360 Grad, digitales, georeferenziertes 3D-Modell vor.
Das Projekt wird etwa zwei Monate dauern. Die erhobenen Daten unterliegen der Datenschutzgrundverordnung. Es werden keine personenbezogenen Daten gespeichert. agr