Kinder finden Unmengen an Müll

Sieben Säcke voller Müll sammelten Kita-Kinder bei ihrer diesjährigen
Sammel-Aktion.

Haan – Kurz nach neun in der Privaten Kindergruppe Haan an der Gutten-Tag-Loben-Straße – aufgeregt und voller Freude warten die Kinder am Tor bis es endlich losgeht, Greifzangen und Müllbeutel liegen bereit.
Am Dienstag, 13. April, startete die Einrichtung ihre alljährliche Müll-Sammel-Aktion. In vier Gruppen mit jeweils 15 Kindern setzte sich der Trupp aus hochmotivierten kleinen und großen Müllsammlern in Bewegung. Zwei Gruppen durchforsteten das angrenzende Waldgebiet, die anderen beiden die umliegenden Spielplätzen.
Geleitet wurde die Aktion von den Erzieherinnen Kristina Döhler und Sonja Pellhammer in Kooperation mit dem städtischen Bauhof. „Wir führen die Müll-Sammel-Aktion nun das dritte Jahr in Folge durch“, berichtete Döhler. Dieses Jahr allerdings, aufgrund der aktuellen Corona-Situation, ohne Eltern. Die Zangen seien eine Leihgabe der Stadt Haan, diese würde auch später die Müllsäcke abholen und entsorgen.
Und wie in den Jahren zuvor, hat sich die Müll-Aktion gelohnt: Die Kinder sammelten sieben Säcke voll mit Müll. „Wir haben ein Rad gefunden und eine Bierflasche“, sprudelte es aus dem sechsjährigen Emil heraus, „die war noch voll mit Bier, das haben wir ausgeschüttet – igitt, das war ekelig.“ „Und wir haben eine Geldmünze gefunden, 1 Cent“, fügte die fünfjährige Julie hinzu.
„Ja, und noch einen Anhänger“, raunte Giulia in die lebhafte Runde und warf ihrer Erzieherin einen fragenden Blick zu, die erläuterte, dass es sich um eine Anhängerkupplung gehandelt hatte. Es war ein aufregender Vormittag mit vielen spannenden Fundsachen. „Nicht nur“, gestand Erzieherin Döhler, denn meist liegen weniger ästhetisch anmutende Dinge herum, wie gefüllte Hundekottüten, jede Menge Zigarettenstummel und diverse Plastikverpackungen, teilweise noch mit Essensrückständen versehen.
Dennoch seien die Kinder gute zwei Stunden lang mit vollem Körpereinsatz dabei gewesen, einige engagierte Müllsucher seien sogar durch den Bach gewatet und hätten sich durch das Gebüsch gearbeitet.
Wie der Müll in die Wälder und Flüsse gelangt, davon konnten sich die Kita-Kinder ein konkretes Bild machen: Es gebe im Wald zu wenig Mülleimer und an den Spielplätzen seien die Abfalleimer immer voll, so lande der Müll daneben und verteile sich in der Natur.
„Wir fänden es gut, wenn es mehr Mülleimer gäbe“, meinte Emil, denn in die Tasche wolle auch er sein klebriges Bonbonpapier nicht stecken.
Aber es sei gut, dass sie heute den Müll gesammelt hätten, denn nun würde er von der Stadt recycelt und ordentlich entsorgt. syja