Kein Verkehrstoter in Haan

Die Corona-Pandemie wirkt sich auch auf die Unfallstatistik für das Jahr 2020 aus.

Haan – Weniger Verkehrsunfälle und ein Rückgang bei der Anzahl der im Straßenverkehr verletzten Personen: Das sind die beiden Kernpunkte der Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2020, die die Kreispolizeibehörde Mettmann jetzt vorgestellt hat.
„Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Straßenverkehr werden auch in unserer Verkehrsunfallstatistik mehr als deutlich“, sagt Landrat Thomas Hendele: „Durch Home Office, geschlossene Geschäfte und Freizeiteinrichtungen haben weitaus weniger Menschen am Straßenverkehr teilgenommen, womit sich der deutliche Rückgang der Verkehrsunfälle erklären lässt.“
In Haan wurden im vergangenen Jahr 95 Verkehrsunfälle mit Personenschaden und 248 Verkehrsunfallfluchten registriert. Im Vergleich zum Jahr 2019 nahm die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden um rund ein Prozent und die der Unfallfluchten um 4,24 Prozent ab. Im gesamten Kreis Mettmann gab es im vergangenen Jahr sogar 14,4 Prozent weniger Unfallfluchten. Immerhin gut 40 Prozent von ihnen konnten von der Polizei aufgeklärt werden.
In der Gartenstadt verunglückten im vergangenen Jahr insgesamt 127 Personen. 26 von ihnen wurden schwer, 101 Personen leicht verletzt.
Während in Haan im Jahr 2020 kein Verkehrstoter zu verzeichnen war, verunglückten kreisweit zwölf Menschen tödlich. Das sind vier mehr als im Jahr 2019.
Sorge bereitete der Polizei im vergangenen Jahr die Entwicklung der im Straßenverkehr verunglückten Rad- und Pedelecfahrer. Hier stieg die Anzahl kreisweit um 11 Prozent auf 496 verunglückte Personen (2019: 447). Knapp die Hälfte (47,1 Prozent) der verunglückten Rad- und Pedelecfahrer wurden bei ihren Unfällen schwer verletzt.
In Haan stieg die Zahl der verunglückten Rad- und Pedelecfahrer von 20 im Jahr 2019 auf 30 im vergangenen Jahr. Die Zahl der verunglückten Fußgänger sank dagegen im Vergleich zum Jahr 2019 um elf auf fünf, die der motorisierten Zweiradfahrer, die an einem Unfall beteiligt waren um sieben auf zehn.
„Auch im Kreis Mettmann steigen aufgrund eines erhöhten Umweltbewusstseins und veränderten Freizeitverhaltens immer mehr Menschen aufs Fahrrad. Dies ist sicherlich ein Grund für die Zunahme der Verunglückten in diesem Bereich“, erklärt Thomas Decken, Leiter der Direktionen Verkehr und Gefahrenabwehr / Einsatz.
Auffällig sei, dass rund ein Drittel der verunglückten Rad- und Pedelecfahrer auf so genannte Alleinunfälle ohne Fremdverschulden zurückzuführen sind. „Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, wird sich die Polizei auch im Jahr 2021 verstärkt durch Aufklärung und Prävention um die Sicherheit dieser ,schwächeren Verkehrsteilnehmer’ kümmern“, kündigt der Polizeidirektor an.
Auffällig ist auch, dass die Zahl der verunglückten Senioren in Haan im vergangenen Jahr auf 20 gesunken ist (2019: 24). Dagegen stieg sie bei den Kindern auf neun (2019: 7) und bei den jungen Erwachsenen auf 16 (2019: 13). ff