Haaner Senioren gehören zu den Aktivposten in der Stadt

Kommentar von Knut Reiffert

Haan – Die Tatsache, dass Haans Bevölkerung die älteste der Städte im Kreis Mettmann ist, wird häufig als Negativ-Kriterium angeführt. Stichworte: demografischer Wandel und – etwas drastischer – Überalterung. Doch das ist nur die Statistik.
In der Realität gehören die Über-60-Jährigen in vielen Bereichen der Gartenstadt zu den Aktivposten. Sei es in der Politik, bei Veranstaltungen, in der Kultur oder in den Kirchengemeinden. Im Sport sind die Haaner Seniorinnen und Senioren sogar kreisweit Spitze, was die Zahl der Aktiven angeht. Das dürfte beim ehrenamtlichen Engagement im sozialen Bereich nicht anders sein. Das Vorurteil vom Pensionär, der nur darauf aus ist, seinen wohlverdienten Ruhestand zu genießen, und dessen Lieblinksfloskel „Früher war alles besser“ lautet, wird in Haan ad absurdum geführt.
Der Seniorenbeirat redet in der Stadtgesellschaft ein gewichtiges Wort mit. Kein Wunder, vertritt er doch die Belange großer Teile der Bevölkerung. Mit steigender Tendenz. Laut einer Modellrechnung des Landes NRW steigt allein die Zahl der Über-80-Jährigen bis 2040 um 37 Prozent an, bei den 65- bis 80-Jährigen immerhin um 26,5 Prozent.
Kein Wunder auch, dass die Aktivitäten des Seniorennetzwerks „Wir in Haan“ weit über die Stadtgrenzen hinaus Beachtung findet. Das dürfte durch die Zusammenarbeit mit der Universität Vechta im „Lern-Tüte“-Projekt noch verstärkt werden. Zumal es die Haaner Initiatoren nicht bei einer Digital-Schulung belassen. Wer Smartphone, Tablet und PC beherrscht kann nicht nur den Enkeln Fotos schicken, sondern auch mit Gleichaltrigen mit über die Video-Konferenz-Plattform Zoom an einem Quiz oder an Dr. Hermann Neumanns Filmclub teilnehmen. In der Planung sind auch ein virtueller Literaturkreis, Weinproben oder sogar gemeinsames Flechten.