So funktioniert die Impfterminhilfe Haan

Haan – Bald geht es endlich los im Impfzentrum des Kreises Mettmann am Timocom-Platz 1 in Erkrath-Hochdahl. Impfbeginn wird der 1. Februar sein, die notwendige Terminvereinbarung startet ab dem 25. Januar, entweder telefonisch unter 0800/11611701 oder im Internet unter www.116117.de.
Bis zum 23. Januar erhalten alle Haaner Hochaltrigen ab 80 Jahren Post mit einem Schreiben von Minister Laumann und einem gemeinsamen Schreiben von Landrat Thomas Hendele und Bürgermeisterin Bettina Warnecke, in dem viele Informationen rund ums Impfen enthalten sind.
„Leider zeigen die Erfahrungen aus den anderen, längst gestarteten Bundesländern, dass es nach wie vor erhebliche Probleme mit der Telefoneinwahl gibt, das Internet funktioniert aber meistens reibungslos“, weiß Karlo Sattler, Vorsitzender des Seniorenbeirates Haan.
Allerdings haben Schätzungen zufolge rund 50 Prozent der Hochaltrigen keinen Internetzugang, sind also auf Hilfe von Verwandten oder Bekannten angewiesen, oder der „Impfterminhilfe Haan“, die eigens eingerichtet wurde.
Erreichbar ist die Impfterminhilfe ab 25. Januar unter 02129/2550 (AWO Haan), montags bis donnerstags von 9.30 bis 16 Uhr und freitags von 9.30 bis 13 Uhr. Dort kann man einfach anrufen und Hilfe bei der Terminbeantragung im Internet erhalten. Die Anfrage wird dann an Helfer weitergeleitet, die über die beteiligten Träger der „Impfhilfe Haan“ an die AWO gemeldet wurden. Träger und Unterstützer sind die Stadtspitze, der Seniorenbeirat und das Seniorenbüro, das Jugendparlament, das Seniorennetzwerk „Wir sind Haan“, der Bürger- und Verkehrsverein Gruiten, die Bürgerstiftung für Haan und Gruiten, die AWO Haan, die evangelische und katholische Kirchengemeinde Haan, die GAL-Jugend, die Junge Union und die JUSOS.
„Dieser Zusammenschluss ist, ähnlich dem zur Einkaufshilfe, dank dem hervorragenden Ehrenamt in Haan binnen weniger Tage entstanden. Es ist jedoch insofern schwieriger gewesen, weil es sehr mühsam war alle Informationen aus Land, Kreis und Krankenkassen zu erhalten“, erklärt Sattler.
Da der Träger der Impfaktion die Kassenärztliche Vereinigung ist, wisse man nicht vor dem 25. Januar, welche Daten zur Terminvereinbarung in NRW bei der telefonischen Anmeldung oder im Internetportal abgefragt werden. In anderen Bundesländern sind dies zum Beispiel der Name, der Wohnort, das Geburtsdatum, Fragen zu bestehenden Erkrankungen, zu den eingenommenen Medikamenten und weitere.
Und so einfach funktioniert die „Impfterminhilfe Haan“
Die AWO nimmt den Anruf des Hochaltrigen entgegen und leitet die Anfrage digital in das Netzwerk der ehrenamtlichen Helfer weiter. Der erste Helfer, der sich meldet, erhält dann Name und Telefonnummer und meldet sich bei dem Hochaltrigen. Damit wird eine Doppelbearbeitung vermieden.
Danach kann die Terminvereinbarung Schritt für Schritt erfolgen, der Helfer fragt am Telefon die Daten Schritt für Schritt beim Hochaltrigen ab und gibt sie ins Internetportal ein. Das kann bis zu 30 Minuten dauern.
Ist die Terminvereinbarung beendet (es gibt immer 2 Termine für Erst- und Zweitimpfung) erhält der Helfer in den nächsten Tagen eine E-Mailbestätigung, der Hochaltrige bekommt diese Termine schriftlich per Post.
Achtung: Ohne diese schriftliche Terminbestätigung ist kein Impfen im Impfzentrum möglich. Was sonst noch im Impfzentrum benötigt wird, steht im Schreiben des Ministers Laumann.
Die Helfer vernichten alle bei sich angekommenen Daten und geben nichts weiter, womit dem Datenschutz Rechnung getragen ist.
„Das ist schon alles, wenngleich es anfangs wahrscheinlich stocken wird, wenn alle gleichzeitig einen Termin erhalten wollen“, vermutet Sattler, denn aus den anderen Bundesländern werde das berichtet, also werde es in NRW wahrscheinlich genauso sein, dass es zum Beispiel weder telefonisch noch im Internet möglich ist, Termine gemeinsam oder parallel für Eheleute zu vereinbaren. Jeder wird in einem neuen Vorgang erfasst, es kann also zu unterschiedlichen Terminen, auch an verschiedenen Tagen kommen.
„Leider kann es auch Probleme mit der Anfahrt zum Impfzentrum geben. Für die Hochaltrigen, die den öffentlichen Nahverkehr, den eigenen PKW oder den von Verwandten oder Freunden benutzen können, ist das Impfzentrum relativ gut zu erreichen. Für Menschen, denen dies nicht zur Verfügung steht und die zum Beispiel große Mobilitätseinschränken haben, bleibt eventuell nur die Taxifahrt.
Hier konnte inzwischen mit vielen Krankenkassen geklärt werden, dass Krankenkassen, nach ihren auch sonst geltenden Bedingungen diese Kosten übernehmen, wenn eine entsprechende ärztliche Verordnung vorliegt.
Da sich die Versicherungsbedingungen bei den Krankenkassen unterscheiden, sollte mit dem Hausarzt oder der Krankenkasse Rücksprache genommen werden.
„Sollte es hier zu unüberwindlichen Problemen kommen, konnten wir absprechen, dass dann das Seniorenbüro der Stadt Haan (Telefon 02129/911175, E-Mail fabian.beyer@stadt-haan.de) versucht, weiter zu helfen. Mit Vorsicht, Disziplin, Geduld und Hilfsbereitschaft packen wir es, gemeinsam die Pandemie zu überwinden. Lassen Sie sich bitte impfen.“, appelliert Karlo Sattler. red