Medienentwicklungsplan liegt vor

Mit dem Medienentwicklungsplan ist die Voraussetzung für die Beantragung von Fördergeldern geschaffen worden.

Haan – Die Stadt Haan hat bereits in den vergangenen Jahren in nicht unerheblichem Maße in die digitale Infrastruktur und Ausstattung mit Hardware an den Haaner Schulen investiert. In enger Zusammenarbeit mit den Schulen wurde beispielsweise schon recht früh mit der Installation und dem Betrieb von interaktiven Tafeln begonnen. Das zahlt sich jetzt aus.
Denn vor dem Hintergrund der gewachsenen Anforderungen an digitales Lernen – das hat die Corona-Pandemie und die dadurch bedingte Schließung von Schulen in diesem Frühjahr gezeigt – steht die Stadt Haan im Vergleich mit anderen Städten sehr gut da. Das bescheinigt ein externer Gutachter, der von der Stadt Haan mit der Erstellung eines Medienentwicklungsplans für die Schulen in Trägerschaft der Stadt betraut wurde. „Das gilt nicht nur für das neu gebaute Gymnasium, das sich aktuell auf der modernsten digitalen Ausbaustufe befindet“, sagt Jürgen Thomaßen von Thomaßen Consult.
Durch das Inkrafttreten des DigitalPakts Schule und der damit verbundenen Aussicht auf rund 760.000 Euro Fördergelder zuzüglich 279.000 Euro für die Ausstattung von Lehrpersonal und unterstützungsbedürftigen Schülern einhergehend mit der zunehmenden Digitalisierung ist eine weitergehende Investition in die Infrastruktur aber nicht nur nötig, sondern auch möglich.
„Ziel ist die einheitliche Ausstattung der Haaner Schulen, differenziert nach den jeweiligen Anforderungsprofilen“, sagt Schuldezernentin Annette Herz, denn eine weiterführende Schule habe andere Anforderungen und Bedarfe als eine Grundschule.
„Wir wurden sehr gut in die Entwicklung des Medienentwicklungsplanes eingebunden“, bestätigen so auch Christian Hoffmann, Leiter der Gesamtschule, und Michael Jans, Schulleiter der Grundschule Mittelhaan stellvertretend für ihre Kollegen und Kolleginnen.
„In der Endstufe wird für jeweils zwei Lernende ein digitales Endgerät zur Verfügung stehen“, erklärt Annette Herz, und freut sich ganz besonders, dass die Maßnahmen, die der Medienentwicklungsplan vorsieht, auch zukünftig für die Stadt Haan dauerhaft finanzierbar sein werden. Denn mit der Anschaffung der Geräte allein ist es nicht getan: sie müssen auch auf dem neuesten Stand der Technik sein und alle paar Jahre durch neue ersetzt werden.
Der Rat hat dennoch die Verwaltung beauftragt, zu prüfen, wie die finanziellen Auswirkungen und Möglichkeiten sind, wenn jeder Haaner Schüler mit einem digitalen Endgerät ausgestattet wird.
Der Haupt- und Finanzausschuss muss dem Medienentwicklungsplan zustimmen, zunächst wird er den Mandatsträgern im Ausschuss für Bildung und Sport (BSA) am Mittwoch, 2. Dezember, vorgestellt. „Ich gehe davon aus, dass der Beschluss zum Ende des Jahres steht und wir dann die Fördergelder beantragen können“, sagt Annette Herz.
Die Geräte jedenfalls sind bereits bestellt und sollten in Kürze zur Auslieferung kommen. „Wir brauchen uns nicht zu verstecken und im nächsten Jahr können wir richtig digital aufrüsten“, ist sich Herz sicher.
Dennoch setzen sie und Thomaßen ergänzend auf das Konzept „Bring your own device“, was bedeutet, dass private mobile Endgeräte wie Laptops, Tablets oder Smartphones in die Netzwerke von Unternehmen oder Schulen, Universitäten, Bibliotheken und anderen Institutionen integriert werden. Der Experte und auch die Schulleiter gehen davon aus, dass dieses Konzept umsetzbar ist, ohne groß in die privaten Nutzeroberflächen der Geräte eingreifen zu müssen. „Es könnte ausreichend sein, wenn die Geräte mit einer App ausgestattet sind, die wir auch heute schon nutzen, und die es ermöglicht, dass das Schulnetzwerk ansteuerbar ist, man quasi auf einer weiteren Ebene mittels Tablet oder Laptop arbeiten kann“, erklärt Michael Jans. Dass dies in der Tat ein Problem werden könnte, glaubt die SPD Haan, die einen Antrag gestellt, hat, dass tatsächlich alle Schülerinnen und Schüler mit den gleichen Geräten seitens der Stadt ausgerüstet werden, und geht damit über einen Prüfantrag hinaus.