Alparslans Abgang ist kein Drama, sondern eine Tragödie

Nach bereits achtjähriger Dienstzeit als Technischer Beigeordneter der Stadt Haan wurde Engin Alparslan noch im Oktober des vergangenen Jahres als 1. Beigeordneter und Stellvertreter der Bürgermeisterin im Amt vom Rat der Stadt Haan für weitere acht Jahre wiedergewählt. Nicht einstimmig wie man weiß, sondern gegen die Stimmen der Wählergemeinschaft Lebenswertes Haan. Während der Debatte und des Wahlvorgangs soll Alparslan die Sitzung verlassen haben, wohl weil er sich die Anfeindungen aus den Reihen der WLH nicht antun wollte.
Nun hat er in der vergangenen Woche im Haupt- und Finanzausschuss dem Gremium kurz und knapp mitgeteilt, dass er die Verwaltung der Stadt Haan zum 31. Mai des kommenden Jahres verlassen wird. Ohne Angabe von Gründen und ohne Information darüber, wie sein weiterer beruflicher Werdegang aussehen wird. Lesen Sie dazu auch unseren Artikel auf Seite 1.
Nun darf man – ja man muss sogar – mutmaßen, was Alparslan dazu bewogen haben mag, eine solch hoch dotierte Stelle an den berühmten Nagel zu hängen. Die Spekulationen ließen dann auch nicht lange auf sich warten. Mittlerweile pfeifen es die Spatzen von den Dächern: Engin Alparslan von den ständigen Anfeindungen, die auch nach seiner Wiederwahl nicht aufgehört haben, sondern im Gegenteil noch zugenommen haben, zermürbt.
Beispiel Kommunalwahl: Der mehr als umfangreiche elektronische Schriftverkehr zwischen der WLH und dem ersten Beigeordneten als Wahlleiter in Sachen Wohnsitz einer Ratskandidatin haben uns anfangs interessiert, später amüsiert, zwischendurch etwas aufgeregt und am Ende nur noch genervt. Wenn der Wahlleiter nicht innerhalb einer subjektiv gestellten Frist auf die Anfragen der Fraktion geantwortet hat, wurde ihm vorgeworfen sich verleugnen zu lassen, ebenso übrigens wie Michael Rennert vom Wahlamt.
Dass da Ermüdungserscheinungen auftreten ist nicht verwunderlich. Dass Alparslan geht, ist sehr bedauerlich, aber kein Drama: Irgendwer wird sich schon finden, der seinen Job übernimmt. Aber es ist tragisch, denn die Anfeindungen sind der Öffentlichkeit nicht verborgen geblieben und damit auch nicht potenziellen Bewerbern um das Amt.