Die am meisten investiert haben, werden nun wieder bestraft

Bei einer Vollbremsung oder einem Zusammenstoß werden Gegenstände und Körper auf das bis zu Fünfzigfache ihres Eigengewichts beschleunigt. Ein Hund von 25 Kilo entwickelt so die Gewichtskraft eines jungen Elefanten von bis zu 1.250 Kilo. Ein fünf Kilogramm schwerer Aktenkoffer wird zu einem Geschoss von 250 Kilogramm. Aber auch kleinere, vermeintlich ungefährliche Gegenstände haben es dann in sich. Selbst ein Handy mit einem Gewicht von nur 300 Gramm entwickelt bei einem Aufprall mit 50 Stundenkilometern eine Massenkraft von 15 Kilogramm.
Ganz schön gefährlich also und ein guter Grund nicht nur umsichtig im Straßenverkehr zu agieren, sondern auch geeignete Sicherheitsmaßnahmen zu beachten, also etwa den Aktenkoffer in den Kofferraum legen oder das Handy in eine entsprechende Halterung stecken. Auch mit Zusatzinvestitionen geht das, etwa mit Fangnetzen zwischen Laderaum und Fahrgastraum in Kombis. Aber manchmal nutzen auch die größten Investitionen in die Sicherheit nichts. So wie beispielsweise derzeit den Gastronomen, die viel, teilweise sehr viel Zeit und gutes Geld in die Umsetzung von Hygiene- und Schutzmaßnahmen investiert haben und trotzdem von der Regierunge gezwungen werden eine Vollbremsung hinzulegen, die voraussichtlich erhebliche Schäden nach sich ziehen wird. Einige von Ihnen, so befürchten wir, landen vor dem todbringenden Baum, nicht trotz, sondern wegen der erzwungenen Vollbremsung. Die Regeln gelten für alle Gastronomen und selbstverständlich auch für die in Haan. Zwar versucht die Regierung mit einem 75-prozentigen Umsatzersatz, gemessen am Novemberumsatz des Vorjahres, die schlimmsten Verletzungen zu versorgen. Dennoch gibt es einige Gastronomen in Haan, die es voriges Jahr um die Zeit noch gar nicht gab, und die darum auch keine Referenzwerte vorweisen können. Die aber fallen durch das Netz und erhalten genau: Nichts! Es stellt sich überhaupt die Frage, ob das Herunterfahren der Gastronomie den entsprechenden Effekt für die Infektionszahlen bringt. Wir befürchten, dass die Zahlen – die den Gesundheitsämtern dank der Meldezettel vorliegen müssten – gar nicht überprüft wurden hinsichtlich der Relevanz für die steigenden Zahlen. Wir befürchten, den Gastronomen die Bierhähne und Kochfelder abzudrehen, war einfach die einfachste Lösung – die aber nicht immer die Beste ist. Daher appellieren wir, die Lieferangebote der Haaner Restaurants und Gastrobetriebe im November reichlich zu nutzen, damit wir auch nächstes Jahr noch in unser Lieblingsrestaurant gehen können.