Kreisverkehr ist machbar

Anwohner regen neue Regelung zur Temporeduzierung im Bereich der
Ittertalstraße an.

Haan – Kontrovers diskutiert wird die Einrichtung eines Kreisverkehrs auf der Ittertalstraße im Bereich der Busspur und des Abzweigs zur Königgrätzer Straße. Mit diesem Vorschlag hatte sich Brigitte Brameier als direkte Anwohnerin an Friedhelm Kohl von der Haaner FDP gewandt. Die wiederum lud für den vergangenen Freitag zum Ortstermin mit dem Technischen Beigeordneten Engin Alparslan, an dem auch knapp 20 Anwohner der umliegenden Straßen teilnahmen.
Brameiers wichtigstes Argument: „Weil es nur einen Blitzer in Richtung Solingen gibt, wird bergauf unverändert gerast.“ Ein Kreisverkehr würde auf alle Fälle zur Temporeduzierung beitragen.
Das sieht Thomas Berghaus (FDP) genauso: „So könnte auch eine sichere Querung für Fußgänger entstehen.“ Zumal Haan sehr positive Erfahrungen mit Kreisverkehren gemacht habe. Als Beispiele nennt er die Alleestraße, die Landstraße bei Ostermann und die Flurstraße bei der Felsenquelle.
„Das könnte klappen“, brachte Alparslan seine Meinung zu einem weiteren Kreisverkehr auf den Punkt und wandte sich gleichzeitig an den ebenfalls anwesenden Michael Ruppert (FDP) in dessen Funktion als stellvertretender Landrat: „Dazu müsste der Kreis aber das Planungsgebiet für den Straßentausch erweitern.“
Dass diese Gesamtmaßnahme weiter umstritten ist, wurde beim Ortstermin deutlich. Vor allem die Anwohner der Königgrätzer Straße laufen dagegen Sturm. „Schon jetzt fahren alle LKW aus Solingen bei uns durch. Denn die meisten wollen zur A 46 und nicht nach Hilden“, hat Angelika Hildebrandt beobachtet. „Jeden Tag gibt es gefährliche Situationen, weil allein hunderte Kinder ins Schulzentrum gehen.“ Kaum hatte sie sie ihren Unmut freien Lauf gelassen, fuhr als Beleg ein Transporter mit Bauschuttcontainer über die Busspur in die Königgrätzer Straße. „Das wird noch schlimmer, wenn die Laster über die enge Turnstraße zur Bundesstraße fahren sollen“, ist sie sicher.
Das sieht Reinhard Zippert, der die FDP im Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss vertritt, genauso: „Das gibt es nur eine Möglichkeit, nämlich ein Durchfahrtverbot für LKW durch die Königgrätzer Straße.
Weil die Anwohner anderer Straßen in der Südstadt Brigitte Brameiers Vorschlag als „reine Geldverschwendung“ abkanzelten, stellte Alparslan klar, dass die Umwidmung sowohl der Turnstraße als auch der Martin-Luther-Straße zur Kreisstraße 5 zwar offiziell schon stattgefunden habe, die Detailplanung für den vom Rat und der Bezirksregierung genehmigten Einbahnstraßenring in Mettmann aber noch gar nicht begonnen habe.
„Wegen Corona konnte die Bürgeranhörung mit Vorstellung der genauen Pläne bislang noch nicht stattfinden“, stellte Michael Ruppert als stellvertretender Landrat mit. „Das wird aber auf alle Fälle nachgeholt.“ Bei dieser Gelegenheit hätten die Anwohner der betroffenen Straßen auch die Möglichkeit, sich mit Verbesserungsvorschlägen einzubringen. ff

Infos
STRASSENTAUSCH Um den LKW-Verkehr von und nach Solingen gerechter zu verteilen, soll es in der Südstadt einen Einbahn- straßenring geben. Fahrzeuge aus dem Ittertal werden künftig über die Turnstraße zur Bundesstraße 228 geleitet. Im Gegenzug geht es künftig nur noch in einer Richtung über die Martin-Luther-Straße Richtung Klingenstadt.

https://www.haanertreff.de/2020/10/07/strassentausch-allein-sorgt-nicht-fuer-entspannung/