Die ganze Stadt wird zur Kunstmeile

Am Samstag beginnt der 17. Kunstherbst unter dem Motto „Vorsicht Kunst – jetzt erst recht“.

Haan/Gruiten – Zwei Wochen lang, vom 10. bis zum 25. Oktober stellen 44 Künstler und Künstlerinnen in 55 Schaufenstern in Haaner und Gruitener Geschäften ihre Werke aus. Die Haaner Innenstadt und die Bahnstraße in Gruiten werden damit zum 17. Mal zur Kunstmeile.
Die Vielfalt der Künstler ist enorm. Professionell ausgebildete Künstler stellen ebenso aus wie Autodidakten, die sich ihre Fertigkeiten als Hobby angeeignet haben. Ebenso vielfältig wie die Spezialisten sind die Techniken, die sie angewendet haben: Gezeigt werden verschiedene Sujets und Arbeitstechniken wie Arbeiten in Öl, Acryl, Pastell sowie Kalligrafien.
„Der Anteil an Fotokünstlern hat in diesem Jahr noch einmal zugenommen“, berichtet Peter Püschel, Vorsitzender des Vereins „Kunst in der Stadt Haan“ der die Ausstellung auch in diesem Jahr wieder organisiert. „Dass so viele Fotografien dabei sind, liegt auch an meiner Werbung“, schmunzelt Schatzmeister Heiko Tieves, der außer im Kunstverein auch im Seniorennetzwerk „Wir sind Haan“ in einer der Fotogruppen engagiert ist.
Neben vielen „alten Austellungshasen“ sind auch in diesem Jahr wieder zahlreiche neue Künstler dabei, wie der bekannte Filmemacher Rüdiger Daniel, Rainer Beneke, Dirk Schlender und Birgit Schwitalla. Nicht nur Haaner Künstler nehmen an der Ausstellung teil, sie ist inzwischen über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und auch für Künstler aus anderen Städten offen. „Mitglieder des Vereins können ihre Werke kostenlos zeigen, alle anderen müssen einen kleinen Beitrag leisten“, erklärt Heiko Tieves. Kuratiert werden die Arbeiten übrigens nicht, allerdings achtet das Organisationsteam darauf, dass keine anstößigen religiösen oder politischen Inhalte gezeigt werden. „Die Qualität der Werke hat sich in den letzten Jahren sehr gesteigert. Bei vielen Künstlern sieht man wie sie sich in den letzten Jahren künstlerisch weiter entwickelt haben“, freut sich Peter Püschel. Die meisten Künstler würden sich inzwischen schon im Vorfeld melden und fragen, wann es wieder soweit sei. Auch bei den Haaner und Gruitener Geschäftsleuten laufen die Organisatoren offene Türen ein. „Es war kein einziges Geschäft dabei, dass ,Nein’ gesagt hat“, erzählt Peter Püschel. Im Gegenteil seien die meisten Geschäftsleute für jede Aktion dankbar, die Leben in die Innenstadt bringe.

Alle Geschäfte in Haan und Gruiten machen mit


Am Samstag, den 10. Oktober wird der diesjährige Haaner Kunstherbst unter dem Motto „Vorsicht Kunst – jetzt erst recht“ offiziell vom stellvertretenden Bürgermeister Klaus Mentrop eröffnet. Bis dahin werden alle Unternehmen in Haan und in Gruiten die entsprechenden Werke in ihren Schaufenstern dekoriert haben und die Besucher zur kostenlosen Rund-um-die-Uhr-Ausstellung einladen. „Wegen der Pandemie eröffnen wir die Ausstellung an der Marktpassage erstmalig nachmittags um 15 Uhr. Dann ruht der normale Geschäftsbetrieb in der Stadt und wir können leichter die entsprechenden Sicherheitsabstände einhalten“, erklärt Peter Püschel.
Einen Überblick, wer was wo ausstellt, gibt es online und in einer 64-seitigen kostenlosen Broschüre, die von Natalie Lewandowski gestaltet wurde und in den teilnehmenden Geschäften sowie der Stadtbücherei ausliegt. Soweit so positiv. Einziger Wermutstropfen: Die Finanzierung der Broschüre. „Es gab weniger bezahlte Anzeigen als im Vorjahr. Und da das Brunnenfest in diesem Jahr wegen Corona abgesagt wurde und auch in Zukunft nicht mehr stattfinden wird, entfällt eine weitere wichtige Einnahmequelle.“ sus

Infos
KUNSTABEND
Im Rahmen des Kunstherbsts gibt es am Mittwoch, 14. Oktober, um 19 Uhr in der Stadtbücherei den 5. Haaner Kunstabend mit interessanten Gesprächen rund um Kunst und Kultur. Das Thema lautet in diesem Jahr: „Kunst ist lokal und international“.

http://kunst-in-der-stadt-haan.de