Ehemalige Kämmerin Dagmar Formella sagt aus

Haan – In einem Ermittlungsverfahren wegen Verdachts der Korruption und Untreue in der Stadtverwaltung von Haan hat die frühere Kämmerin Dagmar Formella Angaben als Beschuldigte gemacht. Darüber informierte die Staatsanwaltschaft Wuppertal auf Anfrage.
Der zuständige Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert teilte mit: „Die Beschuldigte ist auf ihren Wunsch und in Beisein ihres Anwalts über die vergangenen Wochen in mehreren Terminen intensiv vernommen worden. Dabei hat sie umfassend ausgesagt und strafrechtliches Fehlverhalten eingeräumt aber auch zu anderen Vorgängen Angaben gemacht.“
Hintergrund ist der Verdacht auf Straftaten bei der Vergabe von Aufträgen an eine Sicherheitsfirma zur Bewachung einer Unterkunft für geflüchtete Menschen. Dabei soll es laut früherer Berichte um Aufträge über mehrere 100.000 Euro gegangen sein. Die Staatsanwaltschaft hatte Ende 2018 ein erstes Mal im Haaner Rathaus und in Privaträumen von Dagmar Formella durchsucht. Weitere Durchsuchungen im Rathaus und an der Wohnadresse eines Mitarbeiters der mittleren Verwaltungsebene nahmen Staatsanwaltschaft und Polizei im Frühjahr 2020 vor. Bei Korruptionstatbeständen macht sich die bestechliche oder vorteilsnehmende Seite ebenso strafbar wie die bestechende oder vorteilsgebende Person.
Oberstaatsanwalt Baumert erläuterte, als nächstes erwarte er die Abschlussberichte der Polizei und Stellungnahmen des Rechnungsprüfungsamts des Kreises Mettmann. Anschließend entscheide die Staatsanwaltschaft über die weiteren Schritte im Verfahren. dilo