Haaner bekommen doch eine Kirmes

Mit einem erprobten Konzept kommen die Schausteller nun doch nach Haan für eine kleine Kirmes.

Haan – Ja, das Innenstadtflair, das die Haaner Kirmes jedes Jahr zu einem ganz besonderen Jahrmarkterlebnis macht, wird vermutlich fehlen. Was aber zunächst zählt, ist allein die Tatsache, dass in der Zeit zwischen dem 25. September und dem 4. Oktober eine Haaner Kirmes neben dem Küchenzentrum Ostermann an der Landstraße stattfinden wird.
30 Schausteller werden für den „Haaner Freizeitspaß“ auf dem rund 10.000 Quadratmeter großen und eingezäunten Gelände sorgen. Bebaut sein werden davon rund 3.500 Quadratmeter mit alten Bekannten und neuen Attraktionen: Der Musikexpress wird die Nachtluft in Oberhaan erhellen, ebenso wie der Break Dance oder der Voodoo Jumper, ein Fahrgeschäft der neuesten Generation, bei dem die Fahrgäste in hängenden, selbst-drehenden Zweier-Gondeln im Kreis fahren und dabei eine extrem schnelle Auf- und Abbewegung mit Freifalleffekt erleben. Das Geisterdorf wird zu finden sein, ebenso wie der Klassiker aller Klassiker: der Autoskooter. Auf einen weiteren Klassiker müssen die Veranstalter jedoch verzichten: Alle Riesenradbetreiber haben ihre Fahrgeschäfte derzeit in ganz Europa verteilt, um dort auch in Zeiten von Corona Geld zu verdienen. Ein Riesenrad sei eben sehr geeignet, um die Hygienestandards auch in luftiger Höhe einhalten zu können, bedauern die Veranstalter der drei Schaustellerverbände aus Düsseldorf, Solingen und Wuppertal Ralf Malfertheimer, Thorsten Dierichs und Rolf Fuhrmann. Aber dafür werden die Kinder zu ihrem Spaß kommen, denn die in Haan so beliebte Kinderachterbahn „Willi der Wurm“ wird da sein, dazu ein Kinderskooter und ein Kinderkarussel. Entenangeln, Ballwerfen, Verlosungen oder so manch andere Möglichkeit für Spiel und Spaß warten auf die ganz jungen Haaner. Für das leibliche Wohl sorgen Süßwarenstände, und solche an denen die Besucher Bratwurst, Pommes Frites, Fisch, Steaks und Crepes erwerben können.
Das Hygienekonzept sieht vor, dass im Ein- und Ausgangsbereich sowie in einigen Fahrgeschäften ein Mund-Nase-Schutz zu tragen ist. Zudem müssen sich die Besucher registrieren lassen, um mögliche Infektionsketten nachvollziehen zu können. Für den erhöhten Aufwand nehmen die Veranstalter eine Organisationsgebühr in Höhe von einem Euro, Kinder unter 6 Jahren haben freien Eintritt und die Preise der Schausteller an den Geschäften sind auf dem Niveau von 2019 geblieben.
Allerdings brauchen die Haaner noch nicht mal mit dem Auto nach Oberhaan fahren, denn am Alten Markt wird, thematisch begleitet mit einem Kinderkarussell und einem Süßwarenstand – ein kostenloser Pendelbus für die Besucher eingerichtet. Dennoch stehen neben dem Kirmesgelände und einem benachbarten Fast-Food-Restaurant Parkplätze für Autos zur Verfügung.
„Haan ist die kirmesfreundlichste Stadt, die ich kenne“, sagt Rolf Fuhrmann, dessen Familie einen Bierausschank und die Süßwarenkutsche betreibt.
Und weiter: „Das Konzept des Pop-Up-Freizeitparks ist mittlerweile erprobt. Wir haben in Wuppertal diese Form der Veranstaltung erfolgreich durchgeführt, in Solingen läuft derzeit ein weiterer Freizeitspaß an der Klingenhalle“.
Christiane Schäfer hat die Idee der Pop-Up-Parks gemeinsam mit ihrem Bruder entwickelt, denn die Schausteller mussten als von der Coronakrise besonders betroffene Unternehmen dringend etwas tun, um ihre Existenz zu sichern. „Wir sind sehr dankbar, dass Rolf Ostermann als kirmesbegeisterter Mensch nicht eine Sekunde überlegt hat, als wir ihn gefragt haben, ob er sich dieses Konzept auf seinem Parkplatz, auf dem sonst immer die Zugmaschinen stehen, vorstellen kann“.
„Er hat sofort zugestimmt“, bestätigt auch der neue Betriebsstättenleiter der Firma Ostermann in Haan, Mario Legrum.
„Die Veranstalter haben mit diesem Konzept, dass mit dem Ordnungsamt und dem Kreisgesundheitsamt abgestimmt ist, die Faktoren Sicherheit und Spaß in Einklang gebracht“, sagt Bürgermeisterin Bettina Warnecke, die hofft, dass viele Kirmesfans auch den Weg nach Oberhaan finden. agr