Man kann auch selber mal zu Gießkanne und Harke greifen

Zum Glück ist dieser Sommer nicht ganz so extrem ausgefallen wie im vergangenen Jahr. Trotzdem wir Spitzenwerte an zwei bis drei Tagen von um die 40 Grad Celsius ertragen mussten: Eine über eine längere Zeit anhaltende Hitzewelle ohne einen einzigen Tropfen Regen gab es bislang nicht in der Gartenstadt.
Dennoch sind die Veränderungen durch den Klimawandel auch bei uns deutlich spür- und sichtbar: Heimische Bäume werden zunehmend anfälliger für Krankheiten. Der „erste Gärtner der Stadt Haan“, Peter Kannemann, berichtet über die Kastanienminiermotte, die den Baum spürbar schwächt, ähnliche Schäden verursacht die Platanennetzwanze.
Normalerweise können diese Schädlinge den Bäumen zwar nicht nachhaltig schaden, sie führen nicht zu dauerhaften Schäden, wenn…., ja wenn die Trockenheit der Pflanze nicht zusätzlich zu schaffen machen würde.
In letzter Zeit stellen Naturliebhaber auch fest, dass sich ein Pilz an unseren Ahornbäumen labt, Eschen leiden oder selbst alte Buchen unter der Dürre leiden.
Es gibt Alternativen, beispielsweise den Amberbaum, aber der ist keine Nahrungsquelle für die heimischen Insekten.
Also muss weiter gesucht werden, nach alternativen für die zukünftige Baumbepflanzung in Haan.
Die Mitarbeiter des Betriebshofes denken hier an bestimmte Eschenarten, die Esskastanie, eine bestimmte Ahornart oder auch Exoten wie den Ginkgobaum.
Auch werden Baumscheiben großzügiger angelegt, damit mehr Wasser in den Boden eindringen kann, wenn es denn mal ausgiebig regnet. Oder Dränagerohre werden verlegt, die das Wasser bei der Bewässerung gleichmäßiger verteilen.
Die Zeit für die Pflege der Pflanzen in unserer Stadt nimmt jedenfalls immer mehr zu.
Das war auch einer der Gründe, warum der Betriebshof sich ein neues Gefährt angeschafft hat. Darüber können Sie alles in dieser Ausgabe auf Seite 9 erfahren.
Dort erlangen Sie auch Kenntnis darüber, um wie viel Bäume, Blumen und öffentliche Grünflächen sich die Mitarbeiter des Betriebshofes tagtäglich kümmern müssen. Und natürlich können sie nicht überall gleichzeitig sein.
Gerade und vor allem nicht, wenn der Klimawandel uns mal wieder ein paar Hundstage schickt, an denen wir uns am liebsten alle gar nicht bewegen würden.
Sollten Sie aber trotzdem tun, und zwar indem Sie selber mal die Gießkanne in die Hand nehmen und die Harke am besten auch, und sich um das kleine Beet am Straßenrand vor Ihrer Tür oder auch gleich um die Ecke direkt mit, kümmern, es von Unkraut befreien und natürlich ordentlich wässern.
Darüber freuen sich nicht nur die Pflanzen, das spart auch richtig Geld. Denn das bisschen Wasser ist deutlich billiger als ein Beschwerdeanruf bei der Stadtverwaltung.