So könnte das neue Rathaus aussehen

Wettbewerb für die Gestaltung des neuen Rathauses stehen fest, jetzt folgt Teil zwei der Ausschreibung.

Haan – „Die Planung des neuen Haaner Rathauses stellt städtebaulich eine besondere Herausforderung dar“, sagt Eckehard Winstroer, der Vorsitzende des Gestaltungsbeirates der Stadt Haan. Er sowie acht weitere Personen – Architekten und Stadtplaner, der Technische Beigeordnete der Stadt Haan Engin Alparslan, die Bürgermeisterin Bettina Warnecke und die beiden Stadtverordneten Reinhard Zipper und Andreas Rehm – bildeten das Preisgericht für die Bewertung der im Rahmen eines Architektenwettbewerbes eingereichten Entwürfe für das neue Haaner Rathaus am unteren Neuen Markt, das diesen Bereich mit dem dahinter liegenden Schillerpark verbinden soll. Nach sieben Stunden intensiver Beratungen und Diskussionen standen die drei erstplatzierten Entwürfe dann fest.
„Die Herausforderungen bestanden darin, dass ein derzeit bestehendes, mehrteiliges und funktionierendes Rathaus durch eines ersetzt werden soll, das für Bürger und Mitarbeiter besser sein muss“, erklärt Wienstroer. Zudem galt es ein „Loch“ zu schließen zwischen Bestandsbauten und nicht zuletzt die Einbeziehung, des zwar nicht offensichtlich präsenten, aber sehr zentral gelegenen Schillerparks.
Fragestellungen, auf die die nun präsentierten Entwürfe Antworten geben.
Der Siegerentwurf der Hascher Jehle Design GmbH aus Berlin wählt hierfür ein terrassiertes Gebäude, dass sich mittels einer großen Glasfront zum Neuen Markt hin öffnet und über terrassenförmig angelegte Etagen den Übergang zum Schillerpark findet. Von hier aus soll auch der Eingang zur Volkshochschule sein, die sich – vom Park aus gesehen – im Erdgeschoss befindet. „Hinter der Glasfassade am Neuen Markt entwickelt sich das Gebäude, dass sich in der Draufsicht durch den Schillerpark schlängelt und dort auch Erweiterungsbauten zulässt“, erklärt der Gestaltunsbeiratsvorsitzende. Im Gebäude herrsche keine Fluratmosphäre, sondern sich immer wieder öffnende Atriumbereiche lenken zu den verschiedenen Dezernaten. Das Trauzimmer eröffnet den Blick auf den Neuen Markt.
Ein völlig anderes Konzept verfolgte das Büro stm° architekten Partnerschaftsgesellschaft aus Nürnberg. Auf einem gemeinsamen Sockel entstehen drei ansonsten autarke Gebäude, in denen die Dezernate untergebracht sind. Die Zuwegung führt über gassenförmig angelegte Trassen zwischen den Gebäuden, ein Übergang ist über den gemeinsamen Sockel möglich.
Der dritte Preis ging an das Büro Dreibund aus Bochum. Dieser Entwurf sieht vor, die Besucher des Rathauses durch die Gestaltung zum Neuen Markt hin in das Gebäude hineinzuziehen. Die Zuwegung erfolgt über eine turmartige Überhöhung in Form eines in ganzer Höhe des Bauwerks vorspringenden Gebäudeteils, an dessen obersten Geschoss das Haaner Stadtwappen bildprägend den Eingang definiert.
Der Eingang führt in eine große Halle, von der aus die verschiedenen Dezernate zu erreichen sind, die in drei Gebäuden untergebracht sind.
Zum Schillerpark hin bilden Terrassen mit Sitzstufen den Übergang zum Park.
Die Entwürfe waren bis Ende der vergangenen Woche in der Alten Pumpstation für die Bürgerinnen und Bürger ausgestellt, auf der Homepage der Stadt Haan sind sie nach wie vor zu sehen. Olaf Tödte, Projektleiter beim Gebäudemanagement der Stadt Haan berichtet von einem starken Interesse der Haaner Bevölkerung an den Planungen. Und er weiß auch, wie das Projekt nun weiter geht: Die drei Siegerbüros werden aufgefordert, ihr Angebot für die Architektenleistungen abzugeben. Was auch bedeutet, dass nicht automatisch der Siegerentwurf auch zum Tragen kommt: Die jeweiligen Büros werden auf Herz und Nieren geprüft, ob sie auch Willens und in der Lage sind, ihre Entwürfe umzusetzen, und nicht zuletzt spielen auch die Kosten eine Rolle bei der Vergabe des Auftrages.
Aber: Jedes der Architektenbüros kann nur seinen eigenen Entwurf umsetzen und nicht den eines anderen. „Alle Büros sind ‘Hochkaräter’ und keine Anfänger“, bestätigt Eckehard Wienstroer und betont, dass dann andere Aspekte zum Tragen kommen könnten, beispielsweise auch die geplante Zeitschiene, die einzuhalten ist. Am Ende entscheidet der Rat.
Danach – vermutlich Anfang 2021 – werden dann die Bauleistungen ausgeschrieben.
Mit dem ersten Spatenstich rechnen die Beteiligten im Verlauf des Jahres 2022, die Fertigstellung und die Inbetriebnahme des neuen Rathauses sehen die Planer Ende 2023/Anfang 2024. agr

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