Politischer Plausch am Lieblingsplatz mit …

Bürgermeisterkandidat Bernd Stracke (SPD)

Der Haaner Treff sprach mit Bernd Stracke in Gruiten am Haus am Quall.

Haan – Den Auftakt zu unserem Format „Politischer Plausch am Lieblingsplatz“ macht der SPD-Kandidat Bernd Stracke, mit dem wir uns in Gruiten am Haus am Quall trafen.
Haaner Treff (HT): Herr Stracke, warum ist dies Ihr Lieblingsplatz in Haan?
Bernd Stracke (BS): Dieses Haus im Ensemble mit den weiteren historischen Gebäuden, der Kirche im Dorf und dem Predigthaus, machen den Charme von Gruiten aus. Es ist eine völlig andere Welt, man kann die Seele baumeln lassen.
HT: Welcher Ort in Haan stellt das Gegenteil dar?
BS: Noch nicht mal einen morbiden Charme hat die Skateranlage an der Landstraße. Das Gelände ist völlig lieblos. Die Jugendlichen, die sich dort aufhalten, werden quasi am Stadtrand in einen Hinterhof zwischen Salzhalle und Discountern getrieben. Dabei sollten wir den jungen Menschen doch signalisieren, dass sie in unserer Mitte willkommen sind. Das macht deutlich, dass in Haan noch viel zu wenig für Jugendliche getan wird. Wir müssen neue und andere Angebote schaffen.
HT: Welches sind denn nach Ihrer Auffassung die wichtigsten Knackpunkte in Haan?
BS: Zunächst mal die Schaffung von erschwinglichem Wohnraum für junge Menschen, aber auch Ältere und Familien. Wenn der überwiegende Teil des Einkommens für Wohnen ausgegeben werden muss, kann das nicht richtig sein.
Die Mobilität muss verbessert werden, wir müssen eine Stadt schaffen, die auch per Rad oder zu Fuß erlebbar ist. Dazu gehört auch, dass jetzt durch parkende Autos belegter Platz zu einem Aufenthaltsort gemacht wird, denn Parkhäuser, um die Autos verschwinden zu lassen, haben wir in Haan mehr als genug. Das Radwegesystem muss verbessert werden, ebenso der ÖPNV, und wir müssen Zonen schaffen, in denen Radfahrer Vorrang haben. Außerdem muss dringend am Konzept für eine Dach- und Fassadenbegrünung gearbeitet werden. Wir leben in der Gartenstadt, also müssen wir sie auch grün gestalten, von den klimatischen Vorteilen einmal ganz abgesehen.
Weiterhin gilt es nun, nachdem die Schulen auf einem modernen Standard sind, oder in Kürze sein werden, auch für Bildungsgerechtigkeit zu sorgen. Die Anschaffung von Tablets darf keine einmalige Sache sein, sondern muss über die Jahre fortgeschrieben werden, weil die Geräte auch veralten. Das muss Aufgabe der Stadt sein und im Haushalt festgeschrieben sein, sonst haben irgendwann wieder die Kinder von Geringverdienern das Nachsehen.
HT: Wenn Sie zum Bürgermeister gewählt werden, wie sieht Haan dann in fünf Jahren aus?
BS: Wenn wir es schaffen im Rat Leidenschaft für bestimmte Themen zu entwickeln, dann wird Haan in fünf Jahren eine Umwelt- und Klimastadt sein. Haan wird für nachhaltige Bildung, Jugendpolitik, Mobilität und Wohnen stehen und dabei einen hohen Freizeitwert haben.
Darüber hinaus werden sich zukunftsträchtige Unternehmen angesiedelt haben und Start-ups, die auch in späteren Jahren ihre Zukunft in Haan sehen, die hier bleiben wollen und bleiben können.
HT: Vielen Dank Herr Stracke. Zum Abschluss haben Sie die Möglichkeit eine allgemeine Botschaft an die Leser zu übermitteln.
BS: Verlieren Sie trotz Corona nicht die Hoffnung! Sorgen Sie für eine hohe Wahlbeteiligung und nutzen Sie die Möglichkeit der Briefwahl. Und vor allem: Bleiben Sie gesund!