Politischer Plausch am Lieblingsplatz mit …

Bürgermeisterkandidatin Meike Lukat (WLH)

Mit Meike Lukat sprach der HT im Bürgergarten im Schillerpark.

Haan – Meike Lukat ist Fraktionsvorsitzende der Wählergemeinschaft Lebenswertes Haan (WLH) und tritt nach 2015 zum zweiten Mal für das Amt der Bürgermeisterin an.
Haaner Treff (HT): Frau Lukat, warum ist dies Ihr Lieblingsplatz in Haan?
Meike Lukat (ML): Der Bürgergarten steht für mich symbolisch dafür, dass man eine völlig neue Idee haben und auch umsetzen kann, auch wenn sie von anderen politisch nicht gewollt ist. Er ist ein Beispiel dafür, wie gegen die WLH vorgegangen wird, er steht für die vielen Ideen, die wegen Respektlosigkeit und Ausgrenzung einfach nicht durchgekommen sind. Und dass man eine Politik ohne Parteibrille machen sollte.
HT: Welcher Ort in Haan stellt das Gegenteil dar?
ML: Der Ort, in den sicher noch ganz viel Arbeit gesteckt werden muss, ist der untere Neue Markt. Wir müssen den Bürgern zeigen, dass das integrierte Handlungskonzept Innenstadt vorankommt. Der Zeitplan muss transparenter werden. Das Bürgerengagement wird leider nicht reflektiert.
Und es gibt leider immer noch viel zu viele Stellen in Haan, die speziell für Fußgänger und Radfahrer sehr gefährlich sind, beispielsweise an der Ohligser Straße, wo eine Kita gebaut wird, aber bis heute kein durchgängiger Fuß- und Radweg geplant ist. Aber da bleibe ich hartnäckig. Mit Nettigkeit allein kommt man manchmal eben nicht weiter.
HT: Welches sind denn nach Ihrer Auffassung die wichtigsten Knackpunkte in Haan?
ML: Gruiten braucht dringend eine Versammlungsstätte, die den Bedarfen der Bürger gerecht wird, beispielsweise eine Multifunktionshalle. Derzeit gibt es dort nichts, um größere Feste zu feiern. Wir müssen dringend für Gruiten etwas tun. Das Bürgerhaus hat den Gruitenern viel bedeutet, dass es abgerissen wurde, stellte eine tiefe Verletzung der Menschen dar. Genau wie der Abriss des Schwimmbades.
Wenn wir ein besseres Miteinander zwischen Haanern und Gruitenern erreichen wollen, dann dürfen die Menschen dort nicht das Gefühl haben, dass die Haaner den Gruitenern alles wegnehmen. Die WLH steht auch für ein lebenswertes Gruiten, auch wenn der Stadtteil nicht explizit im Namen genannt ist. Ein Beispiel dafür ist auch das Osterholz. Dass dies für die Menschen wichtig ist, erlebe ich täglich im persönlichen Gespräch.
Darüber hinaus müssen wir dringend erreichen, dass die Bürgerinnen und Bürger schnelle Antworten und Rückmeldungen aus der Verwaltung bekommen, wenn sie Anfragen oder Beschwerden haben oder Anträge stellen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Menschen ganz gut auch mit einem „Nein“ umgehen können, wenn sie eine zeitnahe Antwort auf ihr Anliegen erhalten. Aktuelles Beispiel ist ein Bürgerantrag, der erst jetzt, ein Jahr nachdem er gestellt wurde, am Runden Tisch Klimaschutz, behandelt wird. Eine zeitnahe Beschäftigung mit den Thematiken signalisiert dem Frage- oder Antragsteller Anerkennung und Respekt.
HT: Wenn Sie zur Bürgermeisterin gewählt werden, wie sieht Haan dann in fünf Jahren aus?
ML: Ganz klar: Wir hätten den niedrigsten Krankenstand unter den Verwaltungsmitarbeitern seit 15 Jahren. Auf Betreiben der WLH ist 2015 zumindest ein betriebliches Gesundheitsmanagement bei der Verwaltung eingeführt worden. Daraufhin ist die Anzahl der Langzeiterkrankungen zurück gegangen. Gleichzeitig ist aber der Krankenstand hochgegangen. Statistisch ist jeder Mitarbeiter der Stadt Haan im Schnitt 26 Tage pro Jahr krank – das sagen die Zahlen aus 2018, aktuelle Zahlen liegen noch nicht vor.
Das ist für mich ein eindeutiges Zeichen für Führungsversagen. Und daran wird sich definitiv etwas ändern, falls ich zur Bürgermeisterin gewählt werden sollte.
Beispielsweise durch Führungskräftegespräche und Interesse für die Anliegen aller Mitarbeiter. Ich sehe mich da als sowas wie die „Mutter der Kompanie“.
Die B228 wird völlig anders aussehen, wir werden einen Innenstadtbereich mit Wohlfühlqualität haben, in dem nicht mehr die Autofahrer dominieren.
Wir werden ein anderes Miteinander erleben. Ich werde weiterhin regelmäßig Dialogstände machen, dann eben nicht mehr unter einem blauen Zelt, sondern unter einem grünen, und alle Fraktionen sollen mitmachen.
HT: Vielen Dank, Frau Lukat. Zum Abschluss haben Sie die Möglichkeit, eine allgemeine Botschaft an die Leser zu übermitteln.
ML: Lassen Sie uns gemeinsam mit viel Freude und Spaß am Gelingen etwas Gutes für die Gemeinschaft tun und etwas Gutes auf den Weg bringen.