In den AWO-Treff kehrt wieder Leben ein

Einige Gruppenangebote können unter Auflagen wieder stattfinden, Quartiersarbeit wird am 28. August fortgesetzt.

Haan – Als am 16. März wegen der Corona-Pandemie auch der AWO-Treff an der Breidenhofer Straße geschlossen werden musste, stand für die Mitarbeiter sofort fest, dass der Service „Essen auf Rädern“ auf gar keinen Fall eingestellt werden kann. „Wir haben die Hygienemaßnahmen erhöht, um unsere Kunden und unsere Fahrer zu schützen“, berichtet AWO-Vorstand Frieder Angern. Unter anderem kann das Essen nicht mehr in die Wohnung gebracht werden, sondern wird vor der Tür abgestellt. Dennoch: Mit derzeit rund 60 Kunden hat sich die Anzahl derer, die diesen Service in Anspruch nehmen, seit März um rund 35 Prozent erhöht. Eine Nachfrage, die dazu führt, dass die AWO noch Fahrer oder Fahrerinnen für „Essen auf Rädern“ sucht.
Sehr schnell nach Beginn des Lockdowns haben sich mehrere Haaner Organisationen zu einer Einkaufshilfe unter der Federführung der AWO zusammen getan. Um auch hier die Hygienevorschriften einhalten zu können, wurde der Eingang auf die rechte Gebäudeseite verlegt, der Haupteingang wurde zum Ausgang, dank Raumteilern wurde aus drei kleinen Zimmern ein großes. Das Einkaufen und Ausliefern übernehmen größtenteils junge Haanerinnen und Haaner, die über das Jugendparlament akquiriert wurden. „Hut ab vor diesen jungen Leuten“, staunt auch ein alter Hase wie Frieder Angern über das Engagement der Jugendlichen. Nach wie vor wird die Einkaufshilfe (Telefon 02129/2550) von den Haanern in Anspruch genommen. Ein Garant für den Erfolg sei gewesen, dass die Menschen die AWO als zuverlässigen Partner verstehen – konsequent und beständig.
Nachdem weitere Lockerungen in Kraft getreten sind, öffnet die AWO Haan nun auch den AWO-Treff wieder für die eine oder andere Gruppe. Schrittweise ziehen wieder „Leben, Aktivität und Angebote“ in das Gebäude ein.
Mit maximal 10 Personen unter Einhaltung strenger Hygienevorschriften treffen sich derzeit wieder Selbsthilfegruppen, die Handarbeits- und Kreativgruppe und das Donnerstagscafé. Der Mieterbund ist seit 5. August nach Terminabsprache (0212/17058) wieder an jedem ersten Mittwoch im Monat vor Ort, die Demenzsprechstunde (02129/2550) findet bereits seit Juni wieder an jedem vierten Mittwoch im Monat statt. Und auch die Fußpflege wird seit Mitte Mai wieder angeboten. Für die Zeiten montags von 10 bis 13 Uhr und donnerstags von 13 bis 16 Uhr, hat die Fußpflegerin sogar wieder Kapazitäten frei, verrät die Leiterin des AWO-Treffs, Jutta Barz. Aktuelle Informationen, wann, wo, was stattfindet, gibt es auf der Internetseite der AWO awo-haan.de oder telefonisch unter 02129/2550. Ohnehin ist für alle Angebote eine Anmeldung vorgeschrieben.
Etwas ganz Besonderes hat sich die Klöppelgruppe einfallen lassen: Der Kurs wurde per Videokonferenz fortgesetzt.
Auch die Quartiersarbeit unter dem Motto „Haan – meine Heimat“, die im Februar begonnen wurde, wird am 28. August um 14.30 Uhr mit einer Führung durch Gruiten unter der Leitung von Wolfgang Stötzner, Vorsitzender des Bürger- und Verkehrsvereins, fortgesetzt. Es folgen mindestens zwei weitere Veranstaltung im Rahmen dieser Reihe im September: Am 4. September um 14 Uhr organisiert AWO-Mitarbeiterin Silke Willems einen Spaziergang entlang der Itter. Ebenfalls im September soll noch ein historisches Angebot in Zusammenarbeit mit dem Geschichtsverein Haan erfolgen. Auch an diesen Terminen kann nur nach telefonischer Anmeldung teilgenommen werden.
Frieder Angern ist froh, dass die Quartiersarbeit fortgesetzt werden kann. Vorrangig für die Menschen, für die der AWO-Treff ein wichtiger Ort ist, um soziale Kontakte zu pflegen. „Mit der Fortsetzung der Quartiersarbeit haben wir aber auch gute Chancen die finanziellen Zuschüsse des Kreises doch noch vollumfänglich zu erhalten“, verrät er. Immerhin fehlen auch ohne diese bereits jetzt mindestens rund 3.000 Euro in der Kasse der AWO, weil der Kreativmarkt ausfällt. agr