Briefwahl ist im September die richtige Wahl

Kommentar von Knut Reiffert

Haan – Wählen gehen, war bislang wirklich Wählen gehen für mich – mit Betonung auf „gehen“. Also im Wahllokal vor Ort. Schon als ich als kleiner Junge von meinen Eltern mit dorthin genommen worden bin, fand ich den Akt der geheimen Stimmabgabe äußerst spannend. Seit ich selbst wählen darf, ist es für mich jedes Mal ein erhebendes und überaus gutes Gefühl, an den Entscheidungen auf kommunaler, nordrhein-westfälischer, bundesdeutscher oder euopäischer Ebene mitwirken zu können. In keinem Moment fühle ich mich der Politik so nahe, wie beim Kreuzchen machen hinter dem Vorhang der Wahlkabine. Auch für meine Kinder ist die Beteiligung an Wahlen selbstverständlich. Es freut mich sehr, dass ich das Verantwortungsbewusstsein für unsere Demokratie und den damit verbundenen Sinn für die Teilhabe an sie weitergeben konnte.
Der Beruf bringt es mit sich, dass ich bis dato noch nie in Versuchung geraten bin, mein Kreuzchen wegen einer Urlaubsreise vorzeitig zu machen und dem Wahlleiter per Post zukommen zu lassen. Wahltermine sind so etwas wie das Pflichtprogramm für Journalisten. Da führt kaum ein Weg dran vorbei.

Bürgermeisterin kann schon für die Stichwahl planen

Doch es ist gut möglich, dass ich mich bei der Kommunalwahl im September erstmals für die Briefwahl entscheiden werde. Die Argumente dafür sind einfach überragend. Corona lehrt uns Tag für Tag, dass man neue Wege ausprobieren muss. In meinem Fall ist das eben die Stimmabgabe im Vorfeld und per Post. Wenn man Kontakte mit fremden Menschen vermeiden kann, dann sollte man das tun. Diese Vorsichtsmaßnahme ist sicher auch am 13. September noch angebracht.
Dass Amtsinhaberin Dr. Bettina Warnecke mit CDU und FDP im Rücken die Stichwahl um das Amt der Bürgermeisterin erreichen wird, ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Schade finde ich, dass die GAL trotz überragender Ergebnisse der Grünen bei den letzten Wahlen – vor allem in Gruiten – niemanden nominiert. Bleiben die designierte WLH-Kandidatin Meike Lukat und höchstwahrscheinlich ein SPD-Kandidat, auf den sich die Ortsverbände aus Haan und Gruiten in den nächsten Wochen noch verständigen müssen.