Gerätehaus in Gruiten soll neu gebaut werden

Rund 3,35 Millionen Euro sollen in ein modernes Gerätehaus für die Feuerwehr in Gruiten fließen.

Gruiten – Das Gerätehaus der Feuerwehr Gruiten ist in die Jahre gekommen. Das Gebäude an der Bahnstraße 62 ist Ende der 1970er Jahre errichtet und 1980 in Betrieb genommen worden. Seinerzeit war die Bahnstraße noch Hauptverkehrsstraße, die bei einer Alarmierung der ehrenamtlichen Feuerwehrleute eine zügige Anfahrt für die Einsatzkräfte und eine ebenso zügige Fahrt zu den Einsatzstellen ermöglichte. Auch wenn die zentrale Lage des Feuerwehrhauses insgesamt als gut bewertet werden kann, so hat die erfolgte Verkehrsberuhigung doch An- und Abfahrten im Einsatzfall erschwert.
Im Laufe der letzten Jahrzehnte haben sich die Anforderungen hinsichtlich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes an Feuerwehrgerätehäuser derart gravierend verändert, dass mit kleineren Nachbesserungen oder Anbauten die heutigen Anforderungen nicht erreicht werden könnten.
Die Unfallkasse NRW rügt den Mangel seit mehreren Jahren. In seiner Stellungnahme zum Brandschutzbedarfsplan der Stadt Haan hat auch der Kreis Mettmann bereits 2015 auf die kurzfristig zu beseitigende räumliche Situation hingewiesen. Wesentlicher Kritikpunkt ist die Vorhaltung von Bekleidungsspinden in unmittelbarer Nähe zu den Einsatzfahrzeugen. Eine geschlechterspezifische Trennung der Umkleidebereiche ist nicht gegeben.
Aufgrund fehlender Räumlichkeiten ist eine Schwarz-weiß-Trennung von kontaminierter und gereinigter Kleidung nicht möglich, woraus sich Gesundheitsgefahren ergeben. Duschen sind ebenso wie Sozialräume in nicht ausreichender Menge vorhanden.
Ein weiterer wesentlicher Kritikpunkt der Unfallkasse ist der Bereich vor dem Gerätehaus. Hier begegnen sich aufgrund der geringen zur Verfügung stehenden Fläche die Fahrzeuge einfahrender Einsatzkräfte und ausrückender Einsatzfahrzeuge unmittelbar. Zudem sei die Anzahl der zur Verfügung stehenden Stellplätze für die Fahrzeuge alarmierter Einsatzkräfte deutlich zu niedrig.
Aus dem Entwurf des Brandschutzbedarfsplans 2020 dass am Standort Gruiten 42 Mitarbeiter und fünf Fahrzeuge untergebracht werden müssen. Ein externes Planungsbüro hat im Rahmen der Machbarkeitsstudie den Flächenbedarf des Feuerwehrgerätehauses Gruiten ermittelt. Im Ergebnis muss das neue Gebäude rund 910 Quadratmeter Brutto-Gesamtfläche aufweisen. Der Grundstücksflächenbedarf wird mit etwa 3.000 Quadratmeter beziffert. „Daraus ergibt sich, dass das Gelände an der Bahnstraße zu klein für die Bauaufgabe ist“, heißt es aus dem Gebäudemanagement der Stadt Haan.
Die Verwaltung schlägt daher nach Prüfung mehrerer Alternativen einen Neubau an der Düsselberger Straße vor. Hier könne gewährleistet werden, dass die Vorgaben der Brandschutzbedarfsplanung Berücksichtigung finden.
„Um das erste Schutzziel erfüllen zu können, sind kurze Anfahrtswege für die Feuerwehrangehörigen und gute Erreichbarkeiten in der Fläche Gruitens erforderlich. Die Einsatzkräfte müssen mit dem ersten Fahrzeug innerhalb von vier Minuten ausrücken, um zeitgerecht die Einsatzstellen erreichen zu können. Somit sind auch die Wohnstandorte der Mitglieder des Löschzugs von Relevanz“, heißt es in einer Beschlussvorlage, die im Ausschuss für Bau, Vergabe, Feuerschutz und Ordnungsangelegenheiten (BVFOA) am Donnerstag, 28. Mai, beraten wird. Das Grundstück an der Düsselberger Straße sei nicht nur geeignet, sondern habe darüber hinaus den Vorteil, dass es sich im Eigentum der Stadt Haan befindet.
Das Feuerwehrgerätehaus soll eine Fahrzeughalle für fünf Fahrzeuge, Räume für die Einsatzabwicklung, Bereitschaftsräume, einen Werkstatt- und Lagerbereich sowie Haustechnikräume erhalten. Es soll in einem durchschnittlichen Qualitätsstandard errichtet werden.
Des Weiteren werden Freiflächen, wie Alarm-, Übungs- und Betriebshof sowie Alarmparkplätze und Abstellflächen für Zweiräder vorgesehen. Die ersten Entwurfsüberlegungen gehen von einem eingeschossigen Bauwerk aus, das kostengünstig in Massiv- oder Stahlbetonskelettbauweise errichtet werden soll. Zur Ermittlung der Kosten wurde der Kostenrahmen aus der Studie verwendet und ins Jahr 2023 fortgeschrieben. Er führt zu Gesamtkosten von rund 3,35 Millionen Euro brutto.
Die CDU Gruiten begrüßt den Vorschlag der Verwaltung zum Neubau eines zeitgemäßen Feuerwehrgerätehauses an der Düsselberger Straße. „Unter Sicherheitsaspekten ist es zudem sehr zu begrüßen, dass die Verkehre zum Einsatz eilender Wehrkräfte und ausrückender Fahrzeuge komplett getrennt werden“, sagt Annette Leonhard von der CDU Gruiten. agr