Abfallfangkörbe sollen Spieltrieb ansprechen und Müll vermeiden

Leere Einwegbecher und Verpackungen sorgen für Ärger bei Anwohnern rund um die Landstraße.

Haan – Das Problem ist hinlänglich bekannt und mehr als offensichtlich für Autofahrer, Radfahrer und Passanten, die den Bereich rund um die Zufahrt zur A46 an der oberen Landstraße benutzen: Am Straßenrand türmen sich Einweg-Becher aus dem Haus der dort ansässigen Fast-Food-Restaurants.
Man kann sich lebhaft vorstellen, wie dieses Müllberge entstehen: der kurze Abstecher von der Autobahn in eines der Schnellrestaurants endet oft damit, dass die Mahlzeit aufgegessen ist, der Getränkebecher, ob Kaffee oder Erfrischungsgetränk, wird aber erst im Auto auf der Fahrt zurück auf die Autobahn geleert und dann an der Ampel im Kreuzungsbereich durchs Fenster entsorgt.
Über den unschönen Anblick nicht nur an der Landstraße ärgert sich auch die Politik: In einer Anfrage der CDU Haan an den Ausschuss für Bau, Vergabe, Feuerschutz und Ordnungsangelegenheiten (BVFOA) am 13. März heißt es : „Wir werden regelmäßig von Bürgerinnen und Bürgern auf den Müll in Form von to-go-Bechern inklusive Trinkhalmen und Verpackungen von Burgern und Sandwiches angesprochen. Konsumenten der vier Fast-Food-Kette entsorgen ihren Müll an der Landstraße, der Kampheider Straße, der Bollenheide, der Backesheide und auf der Kreuzung Gräfrather Straße/Landstraße bis zur Gruitener Straße und der K20“.
Zwei Probleme seien neben der rein optischen Belastung ein Thema: wenn die Vegetation beginnt, und die Straßenränder und Felder gemäht werden, entsteht durch das Mähen Microplastik und belastet die Umwelt. Wildtiere, wie Raben, Füchse und Ratten ernähren sich von den Lebensmittelresten, was nicht gewollt sein könne.
„Seinerzeit gab es eine Vereinbarung mit den Betreibern, dass der Müll an den Straßenrändern regelmäßig aufgesammelt und fachgerecht entsorgt werden muss“, weiß Annette Braun-Kohl von der CDU-Fraktion, die in der Anfrage auch nach weiteren Ideen zur Müllvermeidung fragte.
Das Thema kommt in nächsten BVFOA am Donnerstag, 28. Mai, erneut auf den Tisch, denn die Verwaltung hatte in der letzten Ratssitzung am 31. März vorgeschlagen, die aus den Niederlanden bekannten Abfallfangkörbe aufzustellen in den genannten Bereichen aufzustellen.
Diesem Vorschlag wird die CDU am Donnerstag zwar zustimmen, darüber hinaus soll aber auch durch stärkere werbliche Maßnahmen an die Gäste der Schnellrestaurants appelliert werden, ihren Müll zum Schutz der Wildtiere nicht ungezügelt zu entsorgen.
„Diese, auch an den Spieltrieb appellierenden Körbe, sind als begleitende Idee gut, werden das Problem aber nicht gänzlich eindämmen können. Wir beantragen, dass die Verwaltung mehrere dieser Abfallfangkörbe im Umfeld der Schnellrestaurants aufstellt und bitten gleichzeitig darum, dass das Ergebnis der Gespräche mit den Betreibern der Schnellrestaurants baldmöglichst mitgeteilt wird. Des Weiteren bitten wir zu prüfen, ob eine begleitende Kampagne, vielleicht in Form eines Cartoons, die Gäste für dieses Problem sensibilisiert kann“,heißt es in dem Antrag der CDU Haan. agr