Danke, dass Sie die allgemeine Ausgangssperre verhindern

Ganz ehrlich: Noch vor einer Woche habe ich gedacht, wir schaffen das nicht. Denn trotz aller Aufrufe der Behörden und Warnungen der Gesundheitsämter haben Jugendliche sich versammelt, ja sogar Coronapartys gefeiert, und eine Risikogruppe hatte sich zum Gruppenkuscheln auf dem Haaner Wochenmarkt versammelt. Da kamen wirklich Zweifel auf, ob genügend gesunder Menschenverstand unter der Bevölkerung vorhanden ist und der Ernst der Lage erkannt wird.
Mittlerweile dürfte jedem klar sein: Dies ist keine Übung, dies ist bittere Realität.
Zum Glück ist bei den Meisten Einsicht eingekehrt. Die Menschen haben offensichtlich doch nach und nach begriffen, um was es geht. Danke an alle diejenigen, die damit (zunächst) verhindert haben, dass Ministerpräsident Laschet eine allgemeine Ausgangssperre verhängen musste. Hätten Sie es noch vor wenigen Tagen für möglich gehalten, dass die Bayern mal neidisch auf uns Rheinländer sind? Wir jedenfalls nicht.
Und so gilt es nun den wenigen noch Uneinsichtigen und Unvernünftigen zuzurufen: Hört endlich mit den Hamsterkäufen auf! Das ist ein extrem unsoziales Verhalten, insbesondere jetzt: Nicht nur die Kleiderkammer hat geschlossen, sondern – der Haaner Treff hat darüber berichtet – seit dieser Woche auch die Haaner Tafel. Alle, die jetzt noch hamstern, sorgen dafür, dass in den Haushalten von Bedürftigen – ja, davon sind auch nicht wenige Kinder betroffen – in unserer materiell so reichen Gesellschaft Not leiden müssen. Und das ist wirklich unnötig.
Die Organisatoren der Haaner Tafel versuchen gerade in Zusammenarbeit mit der Bürgerstiftung für Haan und Gruiten die Ausgabe von Einkaufsgutscheine für die Discounter an die Kunden der Tafel zu organisieren. Das ist leider auch ein verwalterischer Akt, denn es soll bedarfsgerecht verteilt werden, so dass große Familien mehr erhalten als kleine oder Singlehaushalte.
Aber was nutzt der beste Einkaufsgutschein, wenn die Regale leer sind? Und dies nicht, weil die Lieferketten nicht funktionieren oder etwa keine Lebensmittel oder Hygieneartikel mehr vorhanden sind, sondern weil die manischen Egoisten das tun, was sie am besten können: An sich selber denken! Ihnen rufen wir heute zu: Hören Sie auf damit, und zwar sofort!
Wir hoffen sehr, in der kommenden Woche über eine Änderung dieses Verhaltens berichten zu können. Bis dahin geben wir auch die Hoffnung nicht auf, dass der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, Thomas Bach, sein Gehirn mal auf Turbobetrieb schaltet und die Olympischen Spiele in Tokio absagt. (Was er mittlerweile ja auch getan hat).