Das Wetter kann man kaum beeinflussen, anders schon!

Kommentar von Antje Götze-Römer

Das Wetter ist schon ein Biest, und Sabine und Yulia sind seine Schergen. Da verbläst die eine den Kinderkarneval im Schulzentrum, die andere tobt gar so, dass alle Jecken und Narren auf ihr liebstes Ereignis des Jahres verzichten müssen.
Nur einen Tag später ziehen sich die Damen dezent zurück, lassen in den rheinischen Hochburgen immerhin noch ein paar Regentröpfchen fallen, um sich dann – grad als wäre nichts gewesen – aus dem Tollhaus zu verabschieden und unschuldsvoll weiter zu ziehen.
Es war richtig, den Karnevalszug in Haan abzusagen, zu groß war die Gefahr durch den Sturm. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn was passiert wäre. Da braucht es dann im Falle eines Falles gar keine großen Palaver, sondern die Verantwortlichen könnten nach dem Monopoly-Motto verfahren: „Gehen Sie ins Gefängnis. Gehen Sie nicht über Los, Ziehen Sie nicht 4.000 Euro ein“.
Immerhin hat die eine oder andere Gruppe eine Alternative gefunden, die ein wenig über den entgangenen Spaß hinwegtrösten und vielleicht sogar noch viel mehr Frohsinn – so im Trockenen und Warmen – hat aufkommen lassen. Die Teilnehmer des Zuges haben es jedenfalls gelassen genommen – gut so!
Denn jenseits aller Biestigkeiten und Wetterkapriolen ist unsere Gesellschaft mittlerweile so vergiftet und giftig, dass es einem schier die Sprache verschlägt. Lassen Sie uns froh sein, dass in der Gartenstadt nur Yulia ihr Unwesen getrieben hat, und nicht irgendein durchgeknallter Volltrunkener, der mit voller Absicht in eine Gruppe Kinder rast, die nichts weiter wollten, als ein paar Kamelle fangen und nun schwer verletzt in Krankenhäusern liegen. Man muss wohl noch froh sein, dass keine Todesopfer zu beklagen sind. Was für ein Irrsinn!
Wir wissen nicht, ob in Hanau für gewöhnlich Karneval gefeiert oder Umzüge veranstaltet werden, jedenfalls ist uns nicht zu Ohren gekommen, dass dort gerade in diesem Jahr etwas derartiges stattgefunden hat. Denn das was sich dort abgespielt hat, ist ein weiteres Zeugnis des Vergiftungsgrades in Deutschland in diesen Tagen, eine toxische Entwicklung, die latent mehr und mehr zugenommen hat und nun einen kaum mehr erträglichen Zustand erreicht hat.

Wir haben alle eine Verantwortung für unsere Freiheit


Halle, Hanau, Haan – diese drei Städte trennen nominell nur ein bis drei Buchstaben, und doch müssen wir alle aufpassen, dass keine weitere unrühmliche, ja beschämende Gemeinsamkeit entsteht.
Wenn es um das Allgemeinwohl geht, sind wir alle gefragt, wenn es um das Wohlergehen aller unserer Mitbürger, egal welcher Nation, geht, sind wir ebenfalls alle gefragt. Das erfordert Mut, ist klar, aber es steht viel auf dem Spiel. Unsere Freiheit nämlich, auch die auch zukünftig noch Karneval feiern zu können.
„Wie wöhr et wenn du dämm Blaumann jetz sähs, Dat du Rassistesprüch janit verdrähs? Wenn du en vüür dä Lück blamiers, Endämm du’n einfach oplaufe löhß? Un övverhaup: wemmer selver jet däät, Wemmer die Zäng ens ussenander kräät? Arsch huh, Zäng ussenander , jetz, nit nächste Woch