Ja ist denn schon wieder Weihnachten in Haan?

„Weihnachten steht ja schon wieder vor der Tür“, behauptete die Leiterin des Chores „Loses Mundwerk“, Sylvia Lamprecht, am vergangenen Samstagabend so gegen Ende des Konzertes in der Alten Pumpstation. Sie wollte die Gäste dazu animieren, jetzt schon an Weihnachten zu denken, insbesondere eine Geschenkidee anpreisen: Karten für eine der nächsten Veranstaltungen in der Alten Pumpstation. Eine völlig legitime Werbemaßnahme, wie wir finden.
„Weihnachten steht immer noch vor der Tür“, sagte Lamprecht, denn auch der mit angereiste Mitbringselladen – auf neuhessisch heißt das wohl heutzutage Merchandising-Shop – des Laurel & Hardy Museums hatte so einiges feil zu bieten als kleine Erinnerung an einen tollen Abend oder als Geschenk eben. Eine völlig legitime Werbemaßnahme, wie wir auch in diesem Falle finden.
Wir finden aber, dass Sylvia Lamprecht auch jenseits ihres Gespürs für wirkvolles Marketing völlig Recht hat: Man könnte wirklich glauben, dass in Haan Weihnachten erst noch kommt, und zwar in ein paar Tagen.
Mittlerweile haben wir Mitte Februar und immer noch glänzen zahlreiche Balkons und Terrassen, Fenster und ganz Gärten im Weihnachtslichtermeer. Das fällt auf, wenn man in den Abendstunden durch Haan spaziert. Was ist da los? Knut – der Tag an dem man in Schweden angeblich die Weihnachtsbäume aus dem Fenster wirft und der mittels einer genialen Werbekampagne eines schwedischen Möbelhauses auch in Deutschland Berühmtheit erlangte, ist lange vorbei, aber in Haan leuchten die Lichterketten um die Wette.
In großen Teilen des Christentums dauert die Weihnachtszeit dreizehn Tage. Sie beginnt am 1. Weihnachtsfeiertag (25. Dezember) und endet mit dem Tag der Heiligen Drei Könige (6. Januar). In Schweden, Norwegen und Finnland dauert die Weihnachtszeit hingegen zwanzig Tage und endet erst am 13. Januar – dem St. Knuts-Tag.
Eine schwedische Karenzzeit für Weihnachtsnerds also, die den Romantikern unter uns gegönnt sein sollte. Aber Mitte Februar? Was sollen eigentlich die ganzen Insekten denken, die nun auch so nach und nach wieder aus ihren Winterbehausungen kriechen? Hoffentlich verlaufen die sich nicht angesichts der „Irrlichter“ oder meinen Sie müssten zurück ins Nest – weil je eben Weihnachten erst noch zu kommen scheint in Haan.