Am Ende des Tages zählen die Taten und nicht die Sprüche

„Das Runde muss ins Eckige“, „Der Ball ist rund“, „Das Spiel dauert 90 Minuten“ und „Das nächste Spiel ist immer das schwerste“.
Diese Zitate werden dem legendären Fußballnationaltrainer Sepp Herberger zugeschrieben, der die deutsche Mannschaft 1954 zum ersten Weltmeistertitel führte. Wir werden sie im Rahmen der kommenden Europameisterschaft, die vom 12. Juni bis 12. Juli in 12 Städten in Europa und Asien stattfindet (ja, offensichtlich grenzt Asien nicht nur am Bosporus an Europa!) noch mehrfach hören. Während der WM 1954 soll Herberger nach dem 2:0-Sieg gegen Jugoslawien gesagt haben „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ – und auch diese Fußballweisheit hat den Urheber bis heute überlebt.
Abgeleitet von diesem Spruch gilt in Wahljahren: „Nach der Wahl ist vor der Wahl“. Sollte man zumindest hoffen. Doch während sich die große Bundespolitik nach den jüngsten Bundestagswahlen erst nach und nach finden und zurechtfinden musste, mehr mit sich selbst als mit ihren Wählern beschäftigt war, werfen die Kommunal- und Bürgermeisterwahlen längst auch in Haan ihre Schatten voraus.
Anders als in Berlin aber ist in Haan einiges vorangekommen – das sehen zumindest die Vertreter von CDU und FDP so, denn beide werden die derzeit amtierende Bürgermeisterin Bettina Warnecke auch bei der kommenden Wahl unterstützen und als Kandidatin aufstellen.
Bettina Warnecke ist nicht bekannt für markige Sprüche, schon gar nicht für solche, die deutlich unterhalb der Gürtellinie landen. Gleichwohl musste sie sich in den vergangenen nun etwas mehr als vier Jahren so einiges anhören, was deutlich in diesen Bereich angesiedelt ist und was dem gemäßigten Demokraten nicht gefallen kann.
Das muss aufhören – denn wie soll man als Zuschauer auf der Tribüne im Fußballstadion friedlich bleiben, wenn die Akteure auf dem Rasen unter Inkaufnahme von schweren Verletzungen des Gegenspielers unfair zutreten?